Fortbildung

Traumatherapie

Tiefgreifende psychische Verletzungen, wie Gewalt, Vernachlässigung und Misshandlung in der eigenen Familie, Deprivation, Verlust einer wichtigen Bezugsperson, schwere Erkrankungen, ein Unfall, Naturkatastrophen, Verbrechen, kumulative Traumata – in der therapeutischen Arbeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen bedarf es vertiefender, traumaspezifischer theoretischer Erkenntnisse und einer entsprechenden Modifikation der Behandlungstechnik. Die Behandler sind in der therapeutischen Arbeit mit traumatisierten Patientinnen und Patienten oft mit schwierigen Gegenübertragungsgefühlen konfrontiert, eigene Abwehrprozesse werden aktiviert. Das Ziel dieser Fortbildung ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern praxisbezogene Theorie der psychotherapeutischen Arbeit mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu vermitteln. Die Fortbildung in Traumatherapie dient als Grundlage für die psychotherapeutische Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

  • Zielgruppe

    Die Fortbildung richtet sich an alle, die psychotherapeutisch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ihre psychotherapeutische Aus- bzw. Weiterbildung bereits abgeschlossen haben und ambulant praktisch tätig sind. Rein stationäre Konzepte sind nicht Inhalt dieser Fortbildung.

  • Umfang und Beginn

    Die Fortbildung findet curricular fortlaufend über zwei Jahre mit jeweils 16 Fortbildungsstunden statt (vier Kurse) und ist an die Symposien in Benediktbeuern und Brixen angegliedert. Sie umfasst 64 Stunden und findet in einer geschlossenen Gruppe mit ca. 20 Teilnehmenden statt. Die Fortbildung ist zeitlich so konzipiert, dass die Teilnahme an den Vorträgen der Symposien möglich ist. Sie beginnt alle zwei Jahre in Benediktbeuern.

    Jeder Kurs beginnt jeweils am Donnerstag (ganztägig) vor dem Symposion in Brixen und wird am Freitag- und Samstag-Nachmittag fortgesetzt. Die Vorträge der Symposien können besucht werden.

  • Theorieinhalte

    Grundlage dieser Traumatherapie ist die individuelle Beziehung zwischen Patient und Therapeut auf dem Hintergrund psychodynamischer Konzepte. Die große Herausforderung besteht darin, einen individuellen Möglichkeitsraum für den einzelnen Patienten zu schaffen, damit die durch das Trauma oft stagnierende Entwicklung wiederaufgenommen werden kann. Elke Fietzek, die diesen Kurs jahrelang geleitet und aufgebaut hat, war es besonders wichtig, dass die Therapeutin oder der Therapeut dabei dem Patienten und seinen jeweiligen Bedürfnissen folgt und nicht umgekehrt. Dies benötigt eine stabile therapeutische Beziehung zum Aufbau einer sicheren emotionalen Bindung. Wie aber können wir eine hilfreiche Beziehungserfahrung herstellen, wenn durch das Trauma gerade das Gefühl von Sicherheit und emotionaler Geborgenheit angegriffen oder zerstört wurde? Kann ein Trauma „verarbeitet" oder „geheilt" werden? In dieser Fortbildung soll es nicht um das reine Erlernen bestimmter Behandlungstechniken im Sinne eines manualisierten Vorgehens gehen (wobei bestimmte Techniken eingeführt werden), um durch die „therapeutische Kunst" trotz zum Teil schwierigster Ausgangsbedingungen eine individuelle, heilsame Entwicklung zu fördern und zu ermöglichen.

    Aufgrund der verschiedenen Altersstufen steht die entwicklungspsychologische Perspektive im Vordergrund. Die Behandlungstechnik und das Setting müssen entsprechend angepasst werden. Bei Kindern steht das Spiel im Vordergrund (häufig ist die Spielfähigkeit durch das Trauma eingeschränkt und muss erst wieder etabliert werden), bei Jugendlichen das therapeutische Gespräch. Bei allen Altersgruppen können Kreativmethoden oder Entspannungsverfahren zum Ausdruck, bzw. zur Emotionsregulation eingesetzt werden. Auch die Arbeit mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen ist ein wichtiger Baustein der Fortbildung.

  • Aufnahmebedingungen, Anerkennung, Zertifizierung, Fortbildungspunkte

    Nach Anmeldung entscheidet der Vorstand über die Aufnahme in die Fortbildung anhand der Reihenfolge der Anmeldung und der verfügbaren Plätze. Nach Abschluss der Fortbildung wird die erfolgreiche Teilnahme seitens der Ärztlichen Akademie zertifiziert.

    Durch die Teilnahme an der Weiterbildung können Fortbildungspunkte erworben werden.

    Für die eigene Fallarbeit bietet die Ärztliche Akademie Supervisionsgruppen an.

  • Lehrteam

    Leitung

    folgt


    Gesamtleitung

    Dr. med. Manfred Endres


    Dozententeam

    Dr. phil. Dipl.-Psych. Elke Fietzek, Psychoanalytikerin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,Supervisorin und Lehranalytikerin

    Dipl.-Psych. Katrin Gessl, Psychoanalytikerin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

    Dipl.-Sozialpäd. Sebastian Kudritzki, Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Supervisor, Gruppenanalytiker

    Dipl.-Psych. Shima Mika, Psychologische Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Psychotraumatologin (DEGPT) und zertifizierte EMDR-Therapeutin

    Dipl.-Psych. Julia Stachels-Andric, Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

    Carla Maria Weber, Analytische Kinder- und Jugendlichentherapeutin 

    Informationen zum Dozententeam finden Sie hier

  • Kosten

    490 € (Nichtmitglieder) bzw. 420 € (Mitglieder)

Ihre Ansprechpartnerin

Renate Flügel

Telefon: +49 (0) 89 820 53 03
Telefax: +49 (0) 89 88 20 89

Kontakt

Suche

d

Unsere Stiftung
Seelische Gesundheit von Kindern
Jede Spende hilft!

Newsletter abonnieren

powered by webEdition CMS