Fortbildung in tiefenpsychologisch fundierter
Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP)
Säuglinge und Kleinkinder mit psychosomatischen Symptomen zählen zu den Problemfällen in der kinderärztlichen Praxis. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören Fütter- und Gedeihstörungen und unstillbares Schreien im 1. Lebensjahr sowie emotionale Störungen im weiteren Entwicklungsverlauf. In all diesen Fällen reicht die kinderärztliche Beratung allein oft nicht aus.
In der Säuglings- und Kleinkindzeit finden prägende Vorgänge für die spätere Beziehungs-, Kommunikationsfähigkeit und Affektintegration statt. Ein gravierendes Misslingen der frühen Kommunikation behindert die emotionale Entwicklung und stellt eine Beeinträchtigung besonders im Hinblick auf die spätere Integration aggressiver Impulse dar. Die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen, hängt im Wesentlichen von der Erfahrung ab, dass die Eltern sich feinfühlig und angemessen gegenüber dem Baby und Kleinkind verhielten.
Mit dieser spezifischen Fortbildung können Ärztinnen und Ärzte lernen, die Ursachen, Formen und Auswirkungen psychischer Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter zu erkennen und konkrete Hilfestellungen zu geben. Ein wichtiges Ziel der Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP) ist, die Kommunikation zwischen Eltern und ihren Säuglingen bzw. Kleinkindern zu verändern, was häufig rasch zur Besserung der Symptomatik führt.
Ziel einer Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP) ist es, eine stabile, sichere Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu ermöglichen und gegebenenfalls ihre beeinträchtigte Kommunikation zu verändern. Mit dem spezifischen Curriculum in Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP) können Ursachen und Auswirkungen psychischer Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter erkannt und konkrete Hilfestellungen gegeben werden. Im Kurs sollen spezifische diagnostische und therapeutische Qualifikationen erworben werden, um dann belastende Symptome in der frühen Kindheit behandeln zu können und eine spätere Chronifizierung zu vermeiden. Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP) hat sich als eine spezifische wissenschaftliche Methode etabliert, in der Eltern und ihre Kinder von 0-3 Jahren in gemeinsamen Sitzungen behandelt werden.
-
Zielgruppe
Die Fortbildung in Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP) wurde für Kolleginnen und Kollegen mit abgeschlossener psychotherapeutischer Weiterbildung konzipiert, vor allem für Kinder- und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Erwachsenenpsychotherapeuten. Bewerben können sich auch Kandidaten in fortgeschrittener therapeutischer Ausbildung.
-
Umfang und Beginn
Die Fortbildung dauert zweieinhalb Jahre und umfasst fünf Kurse mit einem Umfang von insgesamt 80 Stunden sowie praktische Tätigkeit (Behandlungen unter Supervision). Die Fortbildungsblöcke finden in fünf Kursen statt. Die Fortbildung findet in einer geschlossenen Gruppe mit ca. 15-20 Teilnehmern statt und ist zeitlich so konzipiert, dass die Teilnahme an den Vorträgen der Symposien möglich ist.
Dem Curriculum zugrunde gelegt sind die Richtlinien für Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP), die von der Gesellschaft für die Seelische Gesundheit in der frühen Kindheit (GAIMH) entwickelt wurden.
-
Theorieinhalte
In der klinisch praktischen Tätigkeit werden fünf Eltern-Kind-Paare mit Kindern zwischen 0 bis 3 Jahren behandelt, insgesamt 60 Stunden, davon möglichst drei Therapiefälle und zwei Beratungsfälle.
Im Theoriecurriculum wird ein Seminar zum vertiefenden Literaturstudium und bereits erste Fallsupervision in der Gesamtgruppe angeboten. Die Supervision der Behandlungsfälle an der Arbeitsstätte sollte mindestens im Verhältnis 1:4 bei den Supervisoren der Akademie für EKP vor Ort oder per Zoom erfolgen, eine weitere Supervisor*innen-Liste für Deutschland, Österreich oder der Schweiz, wird bei Bedarf durch das Sekretariat gerne zugesandt.
Die Fortbildung wird nach Abschluss von Seminaren und Behandlungsfällen zertifiziert.
-
Aufnahmebedingungen, Anerkennung, Zertifizierung, Fortbildungspunkte
Nach schriftlicher oder elektronischer Anmeldung entscheidet der Vorstand über die Aufnahme in die Fortbildung anhand der Reihenfolge der Anmeldung und der verfügbaren Plätze. Nach Abschluss der Fortbildung wird die erfolgreiche Teilnahme seitens der Ärztlichen Akademie zertifiziert.
Durch die Teilnahme an der Weiterbildung können Fortbildungspunkte erworben werden.
-
Lehrteam
Leitung
Dr. med. Petra Sobanski, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologin, Psychotherapeutin
Dr. med. Sarah Sant' Unione, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Gesamtleitung
Dr. med. Manfred Endres, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Humangenetiker, Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
DozententeamDr. med. Angelika Enders, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Dipl.-Psych. Renate M. Giese, Psychologische Psychotherapeutin
Dr. med. Nikolaus von Hofacker, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Dr. med. Tamara Jacubeit, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Dr.in phil. Karin Lebersorger, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Psychoanalyse) und Supervisorin (A)
Daniela Moisl-Faas, Leitende Verwaltungsdirektorin
Dipl.-Soz.päd. Angelika Pannen-Burchartz, Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin SG, EMDR Therapeutin für Traumatherapie
Dr. med. Fernanda Pedrina, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Psychoanalytikerin
Dipl.-Soz.päd. Sabine Prentl, Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Prof. Dr. paed. Eva Rass, analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Dr. med. Karin Trübel, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie für Jugendliche und Erwachsene
-
Kosten
490 € (Nichtmitglieder) bzw. 420 € (Mitglieder)
Ihre Ansprechpartnerin
Renate Flügel
Telefon: +49 (0) 89 820 53 03
Telefax: +49 (0) 89 88 20 89