Nachruf Sybille Moisl

Am 3. Juni ist Sibylle Moisl nach mehrmonatiger schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren in München gestorben.

Sibylle Moisl ist am 21. Juni 1947 in Emstetten geboren, hat in Münster und München Grundschullehramt und Soziologie studiert und absolvierte vor mehr als vierzig Jahren die Ausbildung zur analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an der Akademie für Psychoanalyse in München. Sie war als analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in eigener Praxis tätig und betreute als Dozentin und Supervisorin viele Kolleginnen und Kollegen. Ihr besonderer Focus lag in der Eltern-Kleinkind-Beziehung. So sagte sie in einem Interview im Rahmen des Kulturforums München: „Mein Arbeitsschwerpunkt ist die gemeinsame therapeutische Arbeit mit Eltern und ihren Kindern bis etwa zum Schuleintritt, um deren Bindungsbeziehung zu stärken.“

Vor bald 30 Jahren begann sie ihre Tätigkeit als Dozentin bei der Ärztlichen Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e. V. in München, wo sie schnell eine wichtige Säule in der Psychotherapie-Weiterbildung von Kinderärztinnen und Kinderärzten wurde. Sibylle Moisl hat sich auf Grund Ihrer theoretischen und fachlichen Kompetenz um die Ärztliche Akademie sehr verdient gemacht. So beteiligte sie sich an der Planung und Gestaltung der Symposien und initiierte und konzipierte den Fortbildungskurs in Eltern-Kleinkind-Psychotherapie, den mittlerweile mehr als 200 Kolleginnen und Kollegen absolviert haben.

Sie war eine energische Verfechterin und Anhängerin der Kinderanalyse im Hinblick auf theoretische Konzepte und ihre Anwendung in der kinderpsychotherapeutischen Praxis. Über ihre vielfältigen Kontakte gelang es ihr immer wieder, auch international renommierte Dozentinnen und Dozenten für die Fort- und Weiterbildungsangebote der Ärztlichen Akademie zu gewinnen. So vermittelte sie unter anderen den Kontakt zu Chezzi Cohen, der eine wichtige identitätsstiftende Vaterfigur für viele Kolleginnen und Kollegen der Ärztlichen Akademie wurde.

Sibylle Moisl trug so in vielfältiger Hinsicht zur Entwicklung der Ärztlichen Akademie sowie zur beruflichen Entwicklung vieler Kolleginnen und Kollegen bei. Bis zuletzt hatte sie einen wachen und kritischen Geist, setzte sich fortwährend mit neuen Entwicklungen in der Kinderanalyse auseinander und integrierte immer neue Ansätze in ihre Seminare und Supervisionen. Bis ins hohe Alter blieb sie lebendig, humorvoll und interessiert an Kunst und Kultur, so dass Gespräche mit ihr immer interessant und bereichernd waren.

Wir danken Sibylle Moisl für ihr unermüdliches Engagement für die Ärztliche Akademie.

Wir trauern sehr um Sibylle Moisl und vermissen sie sehr.


Manfred Endres und Christian Rexroth

im Namen des Vorstandes der Ärztlichen Akademie

 

Es besteht die Möglichkeit, sich am Mittwoch, den 07.6.2023, von 9.30 -10.30 Uhr in den Räumen von AETAS, Baldurstr. 39, 80638 München, zu verabschieden. Wer möchte, kann gerne eine Blume auf den Sarg malen (oder was Euch sonst wichtig ist).

Die Beerdigung findet am Freitag, den 09.06.2023, um 14:15 Uhr im Waldfriedhof (Aussegnungshalle Alter Teil, Eingang Fürstenrieder Straße 288) in München statt. Wir würden Euch bitten, schon um 14:00 Uhr vor Ort zu sein.

"Sucht die schönsten Kleider aus und kommt in den hellsten Farben wie tausend Lichter in der Nacht“ - Gerne würden wir in Erinnerung an Sibylle in den buntesten Farben kommen. Entscheidet, wie Ihr Euch am wohlsten fühlt!

Als politischer Mensch wünscht sich Sibylle statt Blumenschmuck eine Spende für die Seenotrettung von Geflüchteten durch Sea-Watch e.V., IBAN: DE63 4306 0967 1239 7690 03, LS Gemeinschaftsbank.

Daniela, David, Rachel, Sarah, Damian, Rio, Shana und Markus für die gesamte Familie

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